Alains Großsittichzucht - Haltung von Sittichen
 

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Haltung von Vögeln

1. Was vor dem erwerb eines Vogels bedacht werden sollte

Der Kauf eines Vogels darf nicht voreilig erfolgen und nicht nur einer vorübergehenden Laune entspringen. Ein Wellensittich kann nämlich bis über 15 Jahre alt werden und ein Graupapagei - von einem 20jährigen Menschen gekauft - wird vielleicht noch im Testament seines Besitzers Erwähnung finden müssen.

-Jeder Vogel, sei er noch so klein und preiswert, hat ein recht auf artgerechte Haltung. Vögel sind Lebewesen und keine Ergänzung der Wohnungseinrichtung, kein Modeartikel oder Spielzeug. Leider sind sie auch entgegen einer allgemein verbreiteten Meinung keine "pflegeleichten" Hausgenossen. Der zukünftige Vogelhalter sollte deshalb im Kreise seiner Familie ernsthaft und kritisch prüfen, ob er seinem Pflegling eine "artgerechte Haltung " gewährleisten kann: Welche Ansprüche stellt der Vogel an Käfiggröße und Futter? Wo kann der Vogel untergebracht werden? Steht ausreichend Geld und Zeit zur Verfügung? Wer pflegt den Vogel im Urlaub?

-Soll oder muss ein Vogel Gesellschaft duch Artgenossen bekommen? -JA, denn Vögel sind Schwarmtiere und sollten auf Grund ihres Sozialen Lebens immer MIND. zu Zweit gehalten werden.

2. Was bei dem Erwerb eines Vogels bedacht werden sollte

-Ein Vogel sollte möglichst direkt vom Züchter, aus dem Tierheim, von einer Auffangstation oder in einer Zoofachhandlung gekauft werden, denn dort ist Hilfe bei Fragen zur Haltung und Auskunft über die bisherige Fütterung zu erhalten. Außerdem kann ein persönlicher Kontakt mit Fachkundigen bei später eventuell auftretenden Problemen nützlich sein.

-Der Vogel wird im Käfig beobachtet, ohne ihn dabei zu beunruhigen. Sitzt er aufgeplustert da? Wird die Sitzstange nicht kräftig mit den Zehen umschlossen? Ist das Gefieder kotverschmutzt? Wippt der Schwanz bei jeder Atmung? Git sich der Vogel auffällig "zahm"? Ein solcher Vogel ist nicht gesund; er sollte nicht gekauft werden. Es sollte also nicht der ruhigste Vogel ausgesucht werden, denn es handelt sich nicht unbedingt um ein liebes und zahmes, sondern viel wahrscheinlicher um ein eher krankes Tier.

-Ein gesunder Vogel hat wache Augen, nimmt Anteil an der Umgebung, ist in eine Schar weiterer Vögel integriert und wird sich jeden Fangverhalten durch Flucht entziehen.

3. Haltung und Haltungsfehler

Um eine, vom Tierschutzgesetz geforderte, "artgerechte" Haltung gewährleisten zu können, sollte bekannt sein, ob der Vogel in erster Linie Kletter- oder Flugvogel ist und wie er seine Nahrung aufnimmt.

A. Käfighaltung

Käfig

Generell gilt, dass der Käfig so groß wie möglich sein sollte. Für Wellensittiche, Kanarienvögel und Zebrafinken sollte der Käfig länger als hoch sein, um auch ein Fliegen zu ermöglichen. Für Klettervögel (Wellensittiche, Großpapageien) sollte der Käfig mit Querstreben und einem flachen Käfigdach zum Klettern ausgestattet sein.

Runde Käfige sind in jedem Fall abzulehnen, das sie den Vögeln weder genügend Möglichkeiten zum Klettern, geschweige denn zum Fliegen bieten und die Vögel durch nicht vorhandene Ecken keine Orientierungsmöglichkeit im Käfig haben.

Mindesmaße für Sittiche

Gesamtlänge der Vögel
in cm
bezogen auf Arten

Maße des Käfigs/der Voliere
Länge x Breite x Höhe
in m

Grundfläche des Schutzraumes
in m²

bis 25

1,0 x 0,5 x 0,5

0,5

über 25 bis 40

2,0 x 1,0 x 1,0

1,0

über 40

3,0 x 1,0 x 2,0

2,0

Mindestmaße für kurzschwänzige Papageien

Gesamtlänge der Vögel
in cm
bezogen auf Arten

Maße des Käfigs/der Voliere
Länge x Breite x Höhe
in m

Grundfläche des Schutzraumes
in m²

bis 25

1,0 x 0,5 x 0,5

0,5

über 25 bis 40

2,0 x 1,0 x 1,0

1,0

über 40

3,0 x 1,0 x 2,0

2,0

 

 

EINRICHTUNG DES KÄFIGS:


Naturäste zum Sitzen und Benagen:
Benutzen kann man Äste von:
Eiche, Erle, Pappel, Eberesche, Weide, Obstbäume, Birke, Ahorn ,Ulme, Buche, Walnuss,
Kastanie, Linde, keine Zierobstäste. Pflaumen-oder Zwetschenbaumäste sollen wegen der Säure nicht gut sein. Ich hab diese Äste öfters für meine Nysis genommen und es war nichts. Es muß also jeder selbst entscheiden, was er macht. Im Zweifelsfall nicht geben, auch wenn bei mir nichts war.

Alle Sitzäste sollten ungespritzt sein und nicht von Bäumen sein, welche direkt an vielbefahrenen Straßen stehen.
Am besten die „ergatterten“ Sitzäste gut mit warmen Wasser und einer Bürste abschrubben und dann trocknen lassen. Ihr könnt auch vorhandene Blätter an den Ästen dran lassen. Eure Vögel werden mit Freude die vorhandenen Blätter in Windeseile zerschreddern und haben somit auch eine tolle Beschäftigung. Außerdem werden gerne Schaukeln, Hängeseile und Wippen angenommen.


Spielzeug:
Zudem sollten Vögel immer Spielzeug in ihren Behausungen haben.

  • Naturholzspielzeug, welches auch selbstgebaut werden kann
  • Acrylspielzeug genommen (Für Papageien, PVC-frei)
  • Dicke Seile aus Sisal oder Hanf
  • Holzschaukeln
  • Kreiseln aus Holz
  • Gitterbällchen mit Glöckchen
  • AUF KEINEN FALL SPIEGEL UND PLASTIKVOGEL (Vogel kann Verhaltungsstörungen bekommen durch nicht erwiderte Liebe und Kropfentzündungen durch ständig hochwürgendes Futter sind oft die Folge.

 

  Ernährung

Fütterung

A. Allgemeiner Teil

Fütterungsfehler zählen zu den häufigsten Ursachen für Erkrankungen von in Einzelkäfigen gehaltenen Ziervögeln. Grund dafür ist oft die ungenügende Kenntnis der Besitzer über Futterbedarf und -gewohnheiten der Vögel.

Ein kleiner Vogel kann sterben, wenn er für ein paar Stunden kein Futter vorfindet! Im Urlaub ist es also nicht möglich, den Vogel zu Hause zu lassen und womöglich Futter für eine Woche in seinen Käfig zu streuen in der Hoffnung, der Vogel würde sich die Menge einteilen. Auch reicht es nicht, wenn ein Nachbar einmal am Tag nach dem Vogel sieht.

a) Futtermischungen

Vogelfutter muss kühl und trocken gelagert werden. Riecht das Futter muffig, ist es von Futtermilben befallen, sollte es nicht verfüttert werden!

Die weitverbreitete Meinung, dass Körnerfresser ausschließlich vegetarisch ernährt werden brauchen, ist falsch! Außerdem ist ein Futterangebot abzulehnen, das jahreszeitliche Schwankungen nicht beachtet, da es hierdurch zu Stoffwechsel- und Fortpflanzungsstörungen kommen kann. Die handelsüblichen Futtermischungen für Körnerfresser (Kanarienvögel, Wellensittiche) setzen sich aus Pflanzensamen zusammen, die im wesentlichen Kohlenhydrate (Stärke, Zucker) enthalten, so dass bei auschließlicher Futtermischung ein Mangel besonders an tierischem Eiweiß und Vitamin A entstehen würde. Darüber hinaus ist das Verhältnis von Kalzium und Phosphor ungünstig, so dass es für Jungtiere zu ungenügender Einlagerung von Mineralstoffen in den Knochen kommen kann (siehe bei Krankheiten "Vitamin- und Mineralstofferkrankungen")

Hirsesorten
Jeder kennt die Kolbenhirse und jeder weiß, das diese sehr energiereich ist .Das gilt auch für die rote Kolbenhirse, die allerdings vitaminreicher ist als die Helle. Es gibt aber auch noch Hirse, die weniger Kalorien hat und zwar die Grüne und die Silberhirse. Die grüne Hirse gibt es nur einmal im Jahr und zwar von Juli bis September, direkt nach der Ernte. Man muss sie dann in diesem frischen, grünen Zustand sofort einfrieren und kann dann übers Jahr verteilt darauf zurückgreifen. Der größte Teil der grünen Hirse wird aber in getrocknetem Zustand verkauft und heißt dann Silberhirse. Beides wird von den Vögeln genauso gerne gefressen wie die Kolbenhirse.

Futterpflanzen aus der Natur
Folgende Früchte und Pflanzen können verfüttert werden :
Hagebutte, schwarze Holunderbeeren, Früchte der Eberesche oder Vogelbeere,
Früchte des Feuerdorn, Früchte der Berberitze und des Sanddorns, sowie des Weißdorns,
Bucheckern, Mais, Löwenzahn ,Vogelmiere , Wildgräser, Weizen und Hafer, Melde,
Hirtentäschelkraut Spitz- und Breitwegerich, Ampfer und Rainfarn.

Samen sind eine Nahrung mit hoher biologischer Wertigkeit. Sie sind gut verdaulich und besitzen einen hohen Nährstoffgehalt, wodurch sie ausgesprochen energiereich sind. Durch das Entspelzen vor dem Verzehr senken die Vögel den Ballaststoffgehalt.

Samen lassen sich nach ihren Hauptinhaltsstoffen unterteilen in:

  • Kohlenhydratreiche Samen: Hirse, Reis, Glanz, Getreide, Grassamen
  • Ölhaltige Samen: Sonnenblumenkerne, Mohn, Perilla, Nigersaat, Sesam- und Leinsaat, Hanf, Rübsen

b) Eiweiß

Um einem Mangel an Eiweiß durch ausschließliches Körnerfutter vorzubeugen, wird zusätzlich tierisches Eiweiß in Form von Ei (10 Minuten kochen), Quark, Frischkäse, Joghurt oder Schabemett angeboten. Ein erhöhter Eiweißbedarf besteht während der Mauser und in Zeiten der Eibildung.

Zum Knabbern und zur Bechäftigung werden besonders im Frühjahr Obstbaumzweige mit frischen Knospen angeboten. Sie zeichnen sich sowohl durch ihren Eiweißgehalt als auch durch den hohen Anteil an Gerbsäuren und Ballaststoffen aus.

Unter Keimfutter versteht man längere Zeit im Wasser gequollene und gekeimte Samen. Durch diese Vorbehandlung kommt es zu besserer Verdaulichkeit und zur Anreicherung von Vitaminen. Auch der eiweißgehalt wird erhöht. Bei diesem Futter ist aber Vorsicht bei warmen Wetter geboten! Es kann verderben, und Schimmelpilze können sich entwickeln.

c) Wasser

Die tägliche Wasseraufnahme eines Vogels schwankt zwischen 10 und 50 % des Körpergewichtes und ist von der Umgebungstemperatur und der Futterbeschaffenheit abhängig. Nihct zuletzt wegen dieses ungleichmäßigen Wasserkonsums ist die Verabreichung von Medikamenten über das Trinkwasser problematisch und relativ unsicher.

Mit dem Trinkwasser nimmt der Vogel auch Jod auf, welches in die Schilddrüsenhormone eingebaut wird. Da der Vogel auch Mineralstoffe mit dem Trinkwasser aufnimmt, sollte weder abgekochtes, noch gefiltertes Wasser gegeben werden, eher eignet sich Mineralwasser ohne Kohlensäure oder normales Leitungswassser (ungechlort)

d) Mineralstoffe

Diese anorganischen Substanzen werden vermehrt zu Zeiten des Wachstums, der Mauser und der Legetätigkeit gebraucht. Die einfachste und billigste Möglichkeit ist Zugabe von zerkleinerten Eischalen (von 10-Minuten-Eiern) oder Muschelkalk zum Futter (Muschel- und Sepiaschale müssen vorher wässern, da Salz in hoher Konzentration giftig ist für Vögel). Mangel an Kalzium und Phosphor führt bei Jungvögeln zu Rachitis, bei Altvögeln zu Knochenweiche. In der Zuchtperiode kann es zu Legenot kommen.

Während der Behandlung mit manchen Antibiotika (Tetracycline) sollte auf die Gaben von Kalk verzichtet werden, da es sonst zu einer Neutralisierung des Antibiotikums kommt.

e) Vitamine

Vitamine sind lebensnotwendig, da sie als Bestandteile verschiedener Hormone und Fermente sind und wichtige Funktionen im Stoffwechsel übernehmen (vita = Leben). Die Vitamine A, D, E sind fettlöslich und können im Körper gespeichert werden. Nur bei diesen Vitaminen kann es daher auch zu einer Überdosierung kommen.

Von den Vitaminen können die meisten Vögel lediglich Vitamin C und D selbst herstellen, alle anderen Vitamine müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.

Vitamine holt sich der Vogel aus Obst, Gemüse und Grünzeug.

Folgendes Frischfutter darf angeboten werden:

  • Apfel
  • Birne
  • Erdbeere
  • Wasser-/Honigmelone
  • Apfelsine
  • Banane (nicht zu oft=chemieintensive Behandlung)
  • Aprikose
  • Eberesche
  • Pfirsich
  • Brombeere
  • Clemenetine
  • Weintraube
  • Datteln
  • Feige
  • Granatapfel
  • Kaktusfeige
  • Hagebutte
  • Heidelbeere
  • Himbeere
  • Holunder (ungenießbar=Zwerholunder, giftig=roter Holunder)
  • Johannisbeere
  • Kirsche (Steine entfernen, vorallem bei Sauerkirschen=leicht blausäurehaltig)
  • Kiwi (ohne Schale)
  • Kokosnuss (fetthaltig)
  • Mango
  • Pflaume (Stein entfernen)
  • Zwetschge (Stein entfernen)
  • Mirabellen
  • Ananas
  • Nashi
  • Preiselbeere
  • Chicoree (gelbe Blätter sind nicht so bitter)
  • Feldsalat
  • Gurke
  • Kartoffel (gekocht und am besten geschält)
  • Kohlrabi (rot und grün=gekocht und geschält)
  • Kopf-Blattsalate (am besten aus eigenem Anbau, da mit Pestizide behandelt)
  • Mais
  • Karotten
  • Paprika
  • Rettich
  • Radieschen
  • Stangensellerie (Stielende entfernen)
  • Knollensellerie (schälen)
  • (Cocktail-)Tomate
  • Spinat
  • Mangold
  • Zucchini
  • Kürbis

- Vitamin A - In tierischen Produkten wie Ei ist das fertige Vitamin enthalten. In Grünfutter wie Vogelmiere, Salat, Karotten oder Mais tritt es in Form einer Vorstufe auf (Carotin).

Nimmt der Vogel keinen der genannten Vitaminträger auf, sollte Vitamin A in der Dosierung 4000-5000 Internationale Einheiten (I.E.) je Liter dem Trinkwasser zugesetzt werden; eine Überdosierung kann unter anderem Allgemeinstörungen, Hautentzündungen und Federverlust herbeiführen.

- Vitamin D - In handelsüblichen Samenmischungen fehlt häufig Vitamin D. Zur Umwandlung des Provitamins (Ergosterin, 7-Dehydrocholesterin) bedarf es des Sonnenlichtes. Vitamin D fördert den Einbau von Kalzium und Phosphor in den Knochen und wird deshalb auch Antirachitisvitamin genannt. Weichfresser sollten bis zu 2000 I.E. Vitamin D3 pro kg Weichfutter angeboten bekommen bzw. 500 I.E. je kg Gesamtration.

- Vitamin E - kommt in fetthaltigen Getreidekörnern wie Leinsamen, Raps, Rübsen, Hanf und Negersaat vor. Es hat wichtige Funktionen beim Stoffwechsel und im Fortpflanzunggeschehen. Bei Verfütterung großer Mengen ranziger Getreidekörner kann es zu Mangelerscheinungen wie herabgesetzte Befruchtungsraten, Gehirnschäden, Zittern, Kopfdrehen usw. kommen.

- B-Vitamine können im Vogelkörper nicht gespeichert werden und müssen daher regelmäßig zugeführt werden. Sie sind in Hefe, Eiern, frischem Gemüse und Pflanzenkeimlingen enthalten, werden aber auch von den Darmbakterien aufgebaut.

Ein Wellensittich, der lange Zeit Durchfall gehabt hat, sollte zur Rekonvaleszenz täglich 0,005 mg Vitamin B12 bekommen. Nach einiger Zeit werden sich die Darmbakterien so weit regeneriert haben, dass Vitamin B wieder selbser aufgebaut werden kann.

B. Spezieller Teil

a) Wellensittich: Verschiedene Hirsearten, Glanz, Kolbenhirse; wenig Hanf, Nigersaat und Leinsaat.

b) Großpapagei: 2/3 Sonnenblumenkerne, 1/3 aus Hafer, Weizen, Mais, rohem Reis, Erdnüssen (ohne Schale, darin könnten Sporen von Schimmelpilzen enthalten sein) und Kürbiskernen. Zusätzlich Baumsamen, Nüsse (nur bedingt), Hirse und Glanz.

c) Großsittiche: Sonnenblumenkerne (Dickmacher, also nicht zuviele), verschiedene Hirsearten, Glanz; wenig geschälte Hafer, Hanf und Erdnüsse

d) Amazonen: 50 % Sonnenblumenkerne, 50 % verschiedene Hirsearten, Rohreis, Hafer, Mais, Erdnüsse (ohne Schale) und Kürbiskerne.

e) Kakadus: Verschiedene Hirsearten, Glanz, Weizen, Hafer, Buchweizen; wenig Sonnenblumenkerne, Hanf, Kürbiskerne, einige Nüsse.

f) Nahrungspezialist Lori: Sie fressen überwiegend Nektar und Pollen. Dafür besitzen sie eine lange, schmale Zunge, deren Spitze dicht mit Papillen besetzt ist. Hält der Lori seine Zunge in eine Blüte, richten sich die Papillen auf und saugen wie ein Schwamm den Nektar auf. Beim Zurückziehen in den Schnabel wird dann der süße Saft in Hautfalten im Gaumen ausgedrückt. Als Ersatz für den Nektar erhalten Loris ein spezielles Futter, die Lori-Suppe. Sie ist im Handel erhältlich und muss nur noch mit Flüssigkeit verrührt werden. Zusätzlich reichen Sie Obst und als Proteinquelle Pollen oder Lebendfutter.

g) Insektenfresser: Unter dieser Bezeichnung werden Vogelarten zusammengefasst, die sich in der Hauptsache von Insekten und anderen Wirbellosen ernähren. Beispiele sind Drosseln oder Schnäpper. Kennzeichen der Insektenfresser ist der sehr kurze breite Schnabel (Segler) oder der schmale, spitze, mitunter recht lange Schnabel etwa der Schnäpper. Bei vielen stehen rund um den Schnabelgrund Schnabelborsten, die die Effetivität des Fangapparates erhöhen. In erster Linie reichen Sie Ihren Insektenfressern Lebendfutter, also Larven von Mehlkäfern (Mehlwurm), Getreideschimmelkäfern, Wachsmotten, Fliegen wie Pinkys, Enchyträen oder (größere Arten) Heimchen und Grillen. Von Wiesenplankton sollte man aus Artenschutzgründen absehen. Viele der heimischen Insekten stehen auf der Roten Liste. Zudem weiß man nicht, mit welchen Pestiziden sie belastet sind.

Ergänzungsfutter: Da Insektenfresser auch in der Natur oft Beeren verzehren, bieten Sie Ihren Vögeln Beeren von Ebereschen, Holunder oder Feuerdorn an. Zusätzlich sollten Sie die Vögel allmählich an Weichfresserfutter gewöhnen. Es besteht zur Hälfte aus getrocknetem Insektenschrot, Ameisenpuppen, weißwurm und Eigelb. Die andere Hälfte setzt sich aus Getreideschrot, Waffeln oder Zwieback, Grünfutter und Beeren zusammen. Das Futter wird vor dem Verfüttern mit Magerquark zu einer krümeligen Konsistenz angefeuchtet. Wenn Sie statt Quark geriebenen Apfel oder Möhre nehmen, können sie das Futter auch Fruchtfressern reichen. Achtung: Angefeuchtet säuert Weichfresserfutter schnell. Es sollte deshalb immer wieder frisch zubereitet und angeboten werden.

Gewölle:  Alle Insektenfresser nehmen mit der Lebendnahrung auch unverdauliche Stoffe wie die Chitinpanzer der Insekten auf. Und wie von Eulen bekannt, entledigen sich auch die Insektenfresser dieser Stoffe durch Auswürgen in Form eines Mini-Gewölles oder Speiballens. Zur Gewöllbildung sind Ballaststoffe nötig. Deshalb dürfen Sie z.B. nicht nur Eier oder Quark reichen.

Lebendfutter beschaffen: Lebendfutter ist eine wichtige Eiweißquelle. Diesen Stoff benötigen Vögel vor allem als Baustoff für den Körper. Einen erhöhten Eiweißbedarf haben z.B. Jungvögel in der Wachstumsphase oder Vögel in der Mauser (das Keratin der Feder ist ein Eiweißstoff). Um Ihre Vögel mit Lebendfutter zu versorgen, können Sie die Futtertiere selbst züchten oder das Lebendfutter im Zoofachhandel kaufen. auch eine Schale mit frischer Walderde enthält viele Wirbellose.

Gewichtskontrolle:

Hierzu wird der Vogel in einem Pappkarton oder Ähnlichem (wenn er zahm ist ohne alles) auf einer Brief- oder Haushaltswaage gewogen. Hinterher wird das Gewicht des Kartons oder Ähnlichem abgezogen.

Normalgewichte:                                                                                                                                                          

Kanarienvogel:             18-22 g

Wellensittich:                35-45 g oder 50-60 g bei Schauwellensittichen

Nymphensittich:           80-100 g

Agaporniden:                60-70 g

Graupapagei:               350-500 g, Timneh-Graupapageien wiegen durchschnittlich 100 g weniger

Amazone:                      200-500 g, Blaustirn-Amazone, Weißstirn-Amazone 650-850 g, Müller Amazone

Kakadu:                         ca. 500-600 g

Ara:                                 ca. 700-1000 g  

Beschäftigung mit dem Futter

In ihrer Heimat sind die Vögel einen Großteil des Tages mit der Nahrungssuche und dem Fressen beschäftigt. In Käfig und Voliere leben sie dagegen wie im Schlaraffenland. Das Futter kommt jeden Tag zur gleichen Zeit ins Haus und ist meist auch schnabelgerecht zerkleinert. Folge dieses "süßen Lebens": Die Vögel verfetten leichtund stumpfen ab. Dagegen sollte man unbedingt etwas tun. Lassen Sie den Vogel sein Futter "erarbeiten":

  • Befestigen Sie Naturäste mit rauer Rinde im Vogelheim. Durch das Beknabbern nehmen die Vögel auch gleich Mineralstoffe auf.
  • Hängen Sie ein Büschel Gräser, halbreifes Getreide oder einen Strauß fruchtender Wildkräuter an das Gitter. Zum Ernten der Samen ist Akrobatik nötig.
  • Ganze Maiskolben müssen erst erobert werden und enthalten wichtige Eiweiße (besonders wichtig während der Mauser und des Fortpflanzungsverhaltens)
  • Das gilt auch für Früchte. Spießen Sie halbierte Früchte wie Bananen, Orangen oder Äpfel oder ein Früchte-Schaschlik auf Sitzäste oder befestigen Sie sie am Gitter.

 

Krankheiten

Diese Seite hier ersetzt keinesfalls den Tierarztbesuch, sie ist lediglich ein leitfaden zur richtigen Verhaltensweisen bei gesundheitlichen Veränderungen des Vogels!

 

1. Krankheiten der Haut und Unterhaut

A. Verletzungen

Vorkommen: Alle Vogelarten

Ursache: Verletzungen der Haut haben sehr viefältige Ursachen. Hüfig verletzen sich Käfigvögel an beschädigten Stangen oder Einrichtungsgegenständen des Käfigs. Das Anketten und Beringen von Großpapagein ist tierschutzwidrig, es führt zu Haut- (und auch Knochen-) verletzungen. Auch kommt es bei Finken häufig vor, dass sich Fremdkörper (z. B. Kunstfaserfäden vom Teppichboden, Watte oder Fussel von Kleidungsstücken) um die Zehen wickeln und so Abschnürungen und Verletzungen verursachen.

Symptome:

Diagnose:

Ähnliche Krankheiten:

Behandlung: Der verletzte Vogel muss einzeln und - damit die Wunde nicht verschmutzt - in einem Käfig ohne Sand gehalten werden. Bei schweren Verletzungen, bei Blutungen, großflächigen Wunden, Störung des Allgemeinbefindens usw. muss sofort ein vogelkundiger Tierarzt aufgesucht werden. Er nimmt eine Blutstillung durch Medikamente vor, sorgt mit Flüssigkeitersatz für eine stabilisierung des Krislaufes, infizierte Wunden werden antibiotisch versorgt und gegebenenfalls Verletzungen chirurgisch behandelt. Ist die Wunde klein, wird der Vogel für eine Woche ohne Freiflug im Käfig gehalten. Täglich wird die Wunde mit Kamillentee gesäubert, anschließend mit Lebertran- oder Ringelblumensalbe (Calendula) dünn bestrichen und geschmeidig gehalten. Normalerweise heilen Hautwunden sehr schnell und problemlos, es sei denn, es handelt sich um eine Verletzung der Flughaut.

B. Entzündungen der Haut (Dermatitis)

Vorkommen: Alle Vogelarten, aber selten

Ursache:

Symptome:

Diagnose:

Ähnliche Krankheiten:

Behandlung: Sand muss unbedingt aus dem Käfig entfernt werden, um Reizungen und Verschmutzungen vorzubeugen. Eventuell entstandene Verunreinigungen und Borken werden mit Kamillentee aufgeweicht. Der Vogel sollte bis zum Abheilen der Entzündung einzeln gehalten werden. Vitamin A wird über das Trinkwasser verabreicht. Zur lokalen Behandlung eignen sich Tinkturen - entsprechend der Ursache ausgewählt - besonders gut, denn sie fetten nicht und ziehen schnell ein. Salben sollten nur auf kahle Stellen aufgetragen werden, da die Federn sonst verkleben würden.

C. Ekzem der Haut (EMA-Syndrom)

Vorkommen: Wellensittich, Unzertrennliche

Ursache:

Symptome:

Diagnose:

Ähnliche Krankheiten:

Behandlung: Eine Behandlung mit Aussicht auf Heilung ist nach derzeitigem Wissensstand nicht möglich. Vorübergehend können Tinkturen (Ballistol-Öl) oder austrocknende, desinfizierte Medikamente (Lotagen-Tinktur, Gentianaviolett) helfen. Im Anfangsstadium ist auch die operative Entfernung der Hautveränderung möglich. Die Therapie sollte mit begleitenden Maßnahmen wie Kürzung von Krallen und Schnabel, um größere Verletzungen durch Bepicken zu verhindern, Entfernung von Sand aus dem Käfig und Haltungsverbesserungen einhergehen. Fügt sich der Vogel durch Bepicken dennoch erhebliche Wunden zu, ist das Anlegen eines Halskragens (am besten geeignet ist ein Zylinderhalskragen) in Erägung zu ziehen. Bleibt dieses ohne Erfolg, muss die Einschläferung durch einen Tierarzt erwogen werden.

D. Bürzeldrüsenverstopfung, -eiterung und -tumor

Vorkommen: Alle Vogelarten

Ursache:

Symptome:

Diagnose:

Ähnliche Krankheiten:

Behandlung: Liegt lediglich eine Verstopfung vor, kann Massage mit den Fingern nach Reinigung mit Kamillenkompressen Besserung oder sogar Heilung bringen. Bei einer eitrigen Entzündung wird unter Umständen ein kleiner chirurgischer Eingriff nötig werden: Das veränderte Gewebe wird aufgeschnitten und der Eiter ausgeräumt. Handelt es sich um einen Tumor, kann der Versuch einer operativen Entfernung unternommen werden. Meistens treten Geschwülste in diesem Bereich aber als bösartige Tumoren auf, so dass bei wiederholtem Wachstum der Vogel eingeschläfert werden sollte.

E. Übermäßige Verhornung der Wachshaut (Hyperkeratose)

Vorkommen: Besonders beim weiblichen Wellensittich

Ursache:

Symptome:

Ähnliche Krankheiten:

Behandlung: Mit Öl oder auflösenden Salben (Salicylsalbe, Borsalbe) wird die wucherung einige Tage hintereinander bestrichen. Wenn die Verhornung weich geworden ist, wird sie vorsichtig abgenommen; dabei sind Verletzungen der Wachshaut zu vermeiden.

F. Verdickung der Bein- und Fußhaut

Vorkommen: Besonders Kanarienvögel, die einzeln und in Käfigen gehalten werden

Ursache:

Symptome:

Diagnose:

Ähnliche Krankheiten:

Behandlung: Mit Verhornung auflösenden Salben (Salicylsalbe) werden die betroffenen Stellen behandelt. Gleichzeitig kann eine vermehrte Bewegung, begünstigt eventuell durch das Umsetzen von Käfigvögeln in eine Voliere, zur Heilung beitragen. Durch die vermehrte Bewegung des Vogels werden die Füße besser durchblutet, und so kann einer erneuten Verhornung vorgebeugt werden.

G. Fetttumor (Lipom)

Vorkommen: Vorwiegend Wellensittiche

Ursachen:

Symptome:

Diagnose:

Ähnliche Krankheiten:

Behandlung: Das Ausgangsgewicht wird ermittelt (siehe Ernährung) und regelmäßig mindestens einmal im Monat kontrolliert. Wird der Tumor beknabbert und ist der Vogel deutlich behindert, sollte die operative Entfernung erfolgen.

H. Fettleibigkeit (Adipositas)

Vorkommen: Vorwiegend bei in Käfigen gehaltenen Wellensittichen ohne Freiflug

Ursache:

Symptome:

Diagnose:

Ähnliche Krankheiten:

Behandlung: Der Vogel muss kontrolliert werden, das heißt, unter wöchentlicher Gewichtskontrolle abspecken. Keine Hungertage! Solche Maßnahmen kann ein kleiner Vogel nicht überleben! Täglich bekommt der Wellensittich einen gehäuften Teelöffel handelsübliches Futter auf zwei Mahlzeiten verteilt. Knabberherzen, Leckerlies und solche im Handel angebotenen Dinge werden nicht mehr verfüttert! Statt dessen wird Obst, Gemüse und Eiweiß zur Genüge angeboten. Auch sollte immer Zwieback zum Knabbern im Käfig hängen. Vermehrte Bewegung durch anfängliches Lauftraining und anschließende Flugübungen sind unumgänglich, wenn der Vogel eines Tages seine alte Lebhaftigkeit wiedererlangen soll. Es kann nützlich sein, einem solchen Vogel einen Partner zubesorgen (falls keiner vorhanden) oder ihn in eine Voliere zu geben.

2. Federkleidveränderungen

A. Natürliche Mauser

B. Schockmauser

C. Stockmauser

D. Französische Mauser, Renner- oder Hopserkrankheit

E. Nestlingserkrankung der Wellensittiche

F. Federrupfer, Federfresser

G. Feder- und Schnabeldystrophie der Papageien (PFBD)

H.Federbalgzysten (Lumps)

3. Ungeziefer (Ektoparasiten)

A. Federlinge (Mallophagen)

B. Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae)

C. Nordische Vogelmilbe (Ornithonyssus sylviarum)

D. Federspulmilbe

E. Kalkbeinmilbe (Cnemidocoptes mutans)

F. Schnabelräude (Cnemidocoptes pilae)

4. Augenerkrankungen

A. Entzündungen der Lidbindehaut (Konjunktivitis)

B. Linsentrübung (Katarakt)

5. Erkrankungen der Nase

A. Schnupfen und Verstopfung der Nasenlöcher

B. Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis)

6. Erkrankungen des Ohres

A. Tumoren des Ohres

B. Blutungen im Innenohr

7. Erkrankungen des Nervensystems

A. Lähmungen der Beine

B. Atypische Geflügelpest (Newcastle Disease)

8. Erkrankungen der Verdauungsorgane

A. Schnabeldeformationen

B. Kropfentzündung

C. Kropfanschoppung

D. Erweiterung des Drüsenmagens (Macaw wasting Syndrom)

E. "Leichterwerden" des Wellensittichs

F. Verstopfung

G. Darmentzündung (Enteritis)

H. Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

J. Infektion mit Salmonellen (Salmonellose)

9. Erkrankungen durch Würmer und Einzeller (Endoparasiten)

A. Befall mit Kokzidien (Atoxoplasmose)

B. Darmkokzidiose

C. Befall mit Trichomonaden (Trichomoniasis)

D. Bandwurmbefall

E. Spulwurmbefall

F. Haarwurmbefall

10. Erkrankungen der Leber

A. Leberentzündung (Hepatitis)

B. Leberverfettung

11. Erkrankungen im Bereich der Atmungsorgane

A. Schilddrüsenvergrößerung

B. Schnupfen

C. Lungenentzündung (Pneumonie)

D. Schimmelpilzbefall der Lunge (Aspergillose)

E. Befall mit Luftsackmilben

F. Luftröhrenwurmbefall

G. Kanarienpocken (Schnappkrankheit, Diphterie)

H. Tuberkulose

I. Papageienkrankheit (Psittakose)

12. Herz- und Kreislauferkrankungen

13. Erkrankungen der Harn- und Geschlechtsorgane

A. Entzündung der Niere (Nephritis)

B. Gicht

C. Nierentumor

D. Hodentumor

E. Legenot

F. Legezwang

14. Erkrankungen des Skelett- und Muskelsystems

A. Erfrierungen

B. Verbrennungen

C. Sohlengeschwür (Bumble foot)

D. Krallendeformation

E. Angeschwollene Zehen

F. Eingewachsener Ring

15. Vitamin- und Mineralstoffmangelerkrankungen

A. Rachitis

B. Vitamin-A-Mangel

 16. Vergiftungen

A. Bleivergiftung, Kupfervergiftung

B. Kochsalzvergiftung

C. Kohlenmonoxydvergiftung

D. Nikotinvergiftung

E. Vergiftung durch verschimmeltes Futter

F. Futtermittelvergiftung

Quelle: M. & H. Schaper, Vogelkrankheiten - Ursachen, Erkennung, Behandlung von Dr. Ute Hahn

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